Im letzten Jahrzehnt ist der globale Rindviehbestand kontinuierlich, aber langsam gewachsen. Das bedeutendste Wachstum ist in aufstrebenden Märkten, wie Subsahara-Afrika und Asien zu verzeichnen. 2019 fällt das Produktionswachstum stärker aus als in den Vorjahren, weil die Schlachtzahlen aufgrund der höheren Viehpreise gestiegen sind. Das durchschnittliche Schlachtkörpergewicht wird weiterhin stetig zunehmen. Der Rindfleischverzehr steigt parallel zur größeren Produktion. Der Handel floriert insbesondere aufgrund der stärkeren asiatischen Nachfrage und des verfügbaren Angebots. Dieses Wachstum wird sich voraussichtlich 2020 weiter fortsetzen.
Die europäische Rindfleischbranche
In Europa sieht es anders aus. Große Lagerbestände und eine starke Produktion im Jahr 2018 in Verbindung mit einer schwachen Nachfrage führten zu sinkenden Erzeugerpreisen auf dem europäischen Rindfleischmarkt. 2019 war die Erzeugung rückläufig. Aufgrund der schwächelnden Wirtschaft und der vielfältigen negativen Medienaufmerksamkeit im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung ist der Konsum 2019 weiter zurückgegangen. Der Export hingegen legte wegen der starken asiatischen Nachfrage um neun Prozent zu. 14 Erzeuger haben eine offizielle China-Zulassung erhalten, wovon in erster Linie Irland profitiert. Der europäische Import schrumpft um knapp vier Prozent infolge der sinkenden Nachfrage und großen Exportunternehmen, die sich auf Asien konzentrieren.
Ein weiterer Produktionsrückgang wird für 2020 erwartet. Darüber hinaus wird sich auch der Verzehr auf einem niedrigen Niveau bewegen und schneller als die Erzeugung sinken. Die Erzeugerpreise erholen sich im Vergleich zu 2019, da der Bestand abgestockt wird; gleichzeitig wird die Markterholung durch die rückläufige Nachfrage, insbesondere nach den besseren Stücken, abgeschwächt.