Gut die Hälfte der Belgier verzehrt mindestens viermal pro Woche Fleisch. Auf der Beliebtheitsskala belegen Geflügel- und Schweinefleisch sowie gemischtes Frischfleisch die obersten Plätze. Das ist das Fazit einer Untersuchung der beiden Marktforschungsinstitute GfK Belgium und iVox im Auftrag von Flanderns Agrar-Marketing-Büro VLAM.
Fleisch ist Teil der belgischen Esskultur
Die Mehrheit der Belgier bekennt sich zum Fleischkonsum: Bei der jüngsten iVox-Befragung vom Februar 2023 hat sich herauskristallisiert, dass 86 Prozent der Befragten Fleisch aus Geschmacksgründen auf dem Speisezettel berücksichtigen.
69 Prozent sind der Meinung, dass Fleisch nahrhaft und wertvoller Bestandteil einer gesunden Ernährung sei.
Last but not least greifen 68 Prozent der Landsleute im wahrsten Sinne des Wortes infolge eingefleischter Ernährungsgewohnheiten auf die tierischen Proteine zurück, denn schließlich sei Fleisch Teil der belgischen Esskultur.
56 Prozent geben an, mindestens viermal pro Woche Rot- oder Weißfleisch zu konsumieren. An den fleischlosen Tagen werden Fisch, Weich- und Krebstiere, vegetarische Fleischersatzprodukte oder andere Alternativen aufgetischt.
Fleischverzehr in Zahlen
Anhand eines GfK-Verbraucherpanels werden die täglichen Einkäufe von 6.000 belgischen Privathaushalten registriert.
Dem Verbraucherpanel 2022 zufolge verzehrt der Belgier per anno im Schnitt 8,9 kg Geflügel- und 5,8 kg Schweinefleisch sowie 5,7 kg gemischtes Frischfleisch (Hackfleisch, Fleischspieße, etc.), 4,2 kg Rind- und 500 g Kalbfleisch in den eigenen vier Wänden. Das entspricht in etwa den Mengen, die 2019 registriert wurden. 2020 und 2021 gelten coronabedingt als atypische Jahre und bleiben bei der Analyse außen vor.
Die Lebensmittelinflation schlug im vergangenen Jahr mit 8,4 Prozent zu Buche. Das hat den Mengenanteil der Hard-Discounter Aldi und Lidl im Vergleich zu 2019 um 4,5 Prozentpunkte auf 17,4 Prozent in die Höhe klettern lassen. Wichtigste Einkaufsstätten für Fleisch bleiben die größeren Supermärkte (DIS 1), deren Markanteil 2022 gegenüber 2019 allerdings um 3,4 Prozentpunkte auf 49,7 Prozent geschrumpft ist.
71 Prozent der belgischen Fleischmengen wurden 2022 zu Hause verzehrt. Die verbleibenden 29 Prozent gehen auf das Konto des Außer-Haus-Verzehrs in Kantinen, Restaurants, bei Verwandten oder Freunden, etc.
Fleisch bleibt die wichtigste Eiweißquelle
Die Belgier setzen auf Abwechslung bei der Wahl der Proteinquellen und variieren zwischen Fleisch, Fisch, Meeres- und Hülsenfrüchten sowie vegetarischen Fleischersatzprodukten. Mit einem Anteil von 77 Prozent bleibt Fleisch allerdings die wichtigste Proteinquelle im Königreich. Längerfristig werden die Rotfleischsorten wohl Marktanteile zugunsten von Geflügel und vegetarischen Fleischersatzprodukten einbüßen.